Gemeinde
GALLIZIEN
ZUGEHÖRIGE ORTE:
Abriach, Abtei, Dolintschach, Drabunaschach, Enzelsdorf, Feld, Freibach, Gallizien, Glantschach, Goritschach, Krejanzach, Linsendorf, Möchling, Moos, Pirk, Pölzling, Robesch, Unterkrain, Vellach, Wildenstein
AUS DER GESCHICHTE:
Erstmals wurde die Gemeinde in Jahre 1123 unter dem damaligen Namen "Gestidorf" erwähnt. Der heutige Name "Gallizien" fand das erste Mal 1430 urkundlich Erwähnung. Den ungewöhnlichen Namen verdankt der Ort seiner Kirche. Die Augustiner-Chorherren gründeten nach einer reichen Stiftung eine Eigenkirche zum heiligen Jakob, über die sie auch das Patronat und die Vogtei inne hatten. Im 15. Jahrhundert bekam dann der Ort den Namen nach der nordspanischen Provinz "Galicia", die mit ihrer Wallfahrtskirche Santiago de Compostella eine zur damaligen Zeit sehr frequentierte Pilgerstätte war.
Aus "Kärnten" - seine 131 Gemeinden, Kärntner Landesregierung; Eigenverlag 1995, S. 86-87.
Anmerkung: Schreibweise nach dem Original.
... Als die Türken im Jahre 1478 zum zweiten Mal ins Jauntal einfielen, wählten sie das am Westrand des Jauntales gelegene Dorf Möchling als Standort für ihr Lager. Neben der Pfarrkirche, die vielleicht schon mit einer eilig errichteten Wehrmauer befestigt war; stellten sie ihr Lager auf.
Sie zerstörten die Kirche und plünderten in der Umgebung. Unrest schildert, dass sie zu Pfingsten von hier aufbrachen und Gallizien überfielen. Sie drangen durch die Mauer in den Friedhof und die Kirche ein und töteten viele Menschen oder nahmen sie gefangen. Dennoch flüchtete ein Teil der Verteidiger in den Turm, der von den Türken nicht eingenommen werden konnte. Erst nach zwei Tagen zogen die Türken in Richtung Sonnegg weiter; wo sie eine Nacht lang blieben. 498
Die ursprüngliche romanische Kirche in Gallizien wurde schon im 11. Jh. errichtet.
Der mächtige romanische Turm wurde anlässlich der ersten Umgestaltung in einen Wehrturm umgebaut. Im Jahre 1408 wurde die Kirche unter Mithilfe des Adelsgeschlechtes der Wildensteiner erneut umgestaltet. 499
Ein weiterer Umbau mußte im Jahre 1500 durchgeführt werden, da die Kirche von den Türken schwer beschädigt wurde. Anlässlich des letzten Umbaues nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Langhaus zu einem weiträumigen Saal umgebaut und dadurch völlig verändert. Heute erinnern lediglich die langen sowie die kleinen Schießscharten in den Turmmauern und Teilen der Wehrmauer - aus ersteren wurde mit Bögen, aus zweiteren mit Gewehren geschossen - an die erfolgreiche Abwehr der Türken durch die Bauern. ...
Aus Peter FISTER "Erlebte Architektur in Südkärnten" - Bauernhöfe, Bildstöcke, Kirchen Burgen, Schlösser;
Hermagoras/Mohorjeva Klagenfurt - Wien 1991, S. 194 - 195
Letzte Aktualisierung: 13.1.2024